Digitalisierung und Geschäftsmodellinnovation im Tourismus

Durch Geschäftsmodellinnovationen können wirtschaftliche Erfolge, Wertsteigerung und die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit realisiert werden. Das ist auch im Tourismus möglich und wichtig. Denn die Anforderungen an die Branche sind komplexer und individueller denn je. Welche neuen Geschäftsfelder oder Möglichkeiten gibt es zur Digitalisierung für Anbieter und Destinationen?

Die Natur lässt sich nicht digitalisieren

Die Zeit um Covid-19 hat den weltweiten Tourismus der Frühling/Sommer Saison 2020 fast lahmgelegt. Diese Bedingungen brachten viele Menschen zum Umdenken, auch die Tourismus Branche, die unter anderem stark betroffen war. Daher sind gerade jetzt neue und vor allem digitale Geschäftsmodelle im Tourismus gefragt. Die Frage ist, wie verbindet man Tourismus und Digitalisierung?

Eine Digitalisierung von Urlaub an sich ist natürlich nicht möglich. Auch das Erlebnis Natur kann nicht digitalisiert werden. Ob frische Luft, herrliches Wasser oder gutes Essen. Zum Reiseerlebnis gehören alle Sinneseindrücke wie riechen, schmecken, hören und fühlen. Aber Marketing und Sales lassen sich digitalisieren. Digitale Anwendungen können vor und nach der Reise sowie als Ergänzung während der Reise angeboten werden. Hier ist die richtige Balance zwischen Natur und Display entscheidend.

Die Experience startet schon bei der Planung

Ein ansprechendes und informierendes Online Angebot ist wichtig. Apps und Messenger bieten beispielsweise eine weitere Möglichkeit zur Vernetzung mit Kunden, die mobil jederzeit stattfinden kann. Wer plant nicht gerne seinen nächsten Urlaub? Und um bei der Planung Spaß zu haben, sollte diese Phase mit dem Ziel einer exzellenten User Experience gestaltet sein. Angefangen bei der Möglichkeit, online zu buchen oder zu reservieren bis hin zu der Planung von Wander- oder Fahrradtouren. Social Media spielt eine wichtige Rolle. Der Anbieter kann sein Angebot inszenieren und Touristen können eigene Beiträge teilen. Denn die Meinung bzw. Bewertung von echten Urlaubern ist besonders wichtig bei der Buchung. Social Media Plattformen wie Instagram oder YouTube sind durch den Fokus auf Bilder und Videos in der Inspirationsphase beliebt geworden. Komplexe Inhalte können hier schnell und einfach kommuniziert werden.

Digitalisierung im Reisebüro

Pauschalreisen alleine funktionieren nicht mehr so wie früher. Damit Reiseveranstalter und Reisebüros nicht aussterben, müssen auch diese Umdenken. Mit Virtual Reality ist es schon möglich, Orte digital zu besuchen und zu erleben. Für Reiseveranstalter und Reisebüros ergibt sich hier eine Chance, die Reisedestination besonders zu inszenieren. Hier bleibt es aber abzuwarten, ob sich die Technologie durchsetzen wird. Andere Möglichkeiten entstehen durch die Spezialisierung auf eine bestimmte Zielgruppe oder bestimmte Angebote. Die Wünsche und Erwartungen der Kunden müssen im Vordergrund stehen. Außerdem können Veranstalter solche Trends wie die Sharing Economy aufnehmen. Dazu gehören AirBnB oder Carsharing. Mit solchen Trends bleiben Reiseveranstalter am Rad der Zeit. Neben diesen ist die Verwendung von Social Media und Big Data für Reisebüros ein Erfolgsfaktor für den Abschluss von Reisen. Consumer Trends dürfen nicht vernachlässigt werden. Mehr Destinationen fokussieren das Thema Nachhaltigkeit, Bewusstsein und Fitness, um relevant für Kunden zu bleiben.

Digital unterwegs

Von Infotainment bis Entertainment. Während der Reise können Apps einen Begleiter darstellen. Zur Orientierung, zum Routing oder als Guide. Aber auch für Kinder kann der Wanderweg mit Games oder dem Erzählen von Märchen spannender werden. Mit Augmented Reality wie bei Pokemon Go kann man vor Ort die Destination inszenieren. All diese Gamification Lösungen machen nicht nur Spaß für Kinder, sondern garantiert auch für Erwachsene. Hinsichtlich neuer und digitaler Ideen in Österreich ist die nationale Tourismusorganisation Österreich Werbung stets bemüht. Mit der Netzwerkinitiative Next Level Tourism Austria soll der österreichische Tourismus digitaler werden. Nach der Reise ist das posten von Bewertungen, Bildern oder Videos zu einem festen Bestandteil geworden. Auch wenn das Hotel vielleicht schlecht war oder es die ganze Zeit geregnet hat. Geteilt wird trotzdem, was für einen schönen Urlaub man verbracht hat.

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